Wohnen im Loft
Umnutzung der ehemaligen Rilling'schen Fabrik in Dusslingen

Beschreibung

Die Architektur steht im Kontrast zur Inneneinrichtung, die durch den Einsatz verschiedener Stilmittel können in den einzelnen Ebenen ganz unterschiedliche Atmosphären geschaffen werden.

Die Gemeinde Dußlingen plant in den nächsten Jahren ein neues Wohngebiet zwischen Bahnhof und Mehrzweckhalle entstehen zu lassen (lt. Bebauungsplan "Sanierungsgebiet Bahnhofstrasse"). An der Bahnhofstrasse liegt die alte Rilling'sche Fabrik, ein um 1904 erbautes Backsteingebäude.

Um das Objekt gruppieren sich alte Industrieschuppen und Anbauten, die zum Abbruch genehmigt sind. Das Gelände ist auf dem Grundstück zur Steinlach hin stark abfallend. Die Strasse befindet sich noch auf dem Niveau des EG, aber bereits auf der Gartenseite im Westen kommt das komplette Untergeschoss zum Vorschein. Das Gebäude ist nur teilweise unterkellert.

1. Rohbau

1.1. Rohbau/Abdichtung: 1.1 Entwässerung Unter der Bodenplatte werden Rohrleitungen aus Kunststoff (PVC) mit einem zentralen Kontrollschacht geführt. Die Entwässerungen der einzelnen Häuser werden zusammengefaßt und aus Kostengründen gemeinsam an das öffentliche Netz angeschlossen. Erforderliche Grunddienstbarkeiten für die Leitungsführungen sind einzuräumen. Die Einleitung des Regenwassers in die Steinlach wird überprüft.

1.2 Untergeschoß Die Außenwände werden - soweit möglich - freigelegt und mit einer geeigneten Abdichtung gegen Feuchtigkeit versehen. Die Kellerwände und der Boden gegen Erdreich werden innenseitig gegen nichtdrückendes Wasser abgedichtet. Sämtliche Bestandswände im Untergeschoß werden horizontal durch ein Abdichtungsverfahren (z.B. Sägeverfahren) trocken gelegt. Neue Trennwände der einzelnen Lofts werden aus Betonfertigteilen oder Ortbeton hergestellt, weitere Innenwände in Trockenbauweise.

1.3 Erdgeschoß Die vorhandenen Außen- und Innenwände werden gereinigt und ausgebessert. Mauerwerk und Bodenflächen in nicht unterkellerten Bereichen werden horizontal abgedichtet. Die neuen Wohnungstrennwände werden wie im Untergeschoß aus Betonfertigteilen oder Ortbeton hergestellt.

1.4 Galerie Horizontale Brettstapelelemente bilden die Galerieebene. Die Unterseite der Elemente ist Sichtfläche für die Decke im EG und wird farbig lasiert. Diese einfache Ausführung entspricht nicht dem Stand der Technik.

1.5 Dachkonstruktion Die vorhandene Dachkonstruktion wird abgebrochen und durch ein massives Flachdach aus Betonelementen ersetzt. Es erfolgt eine Bemessung und Abdichtung für Terrassennutzung mit in Teilbereichen extensiver Begrünung. Zur Begehbarkeit der einzelnen Dachflächen werden ãGlaslaternenÒ aus einer einfachen Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Isolierfestverglasung aufgesetzt. Zwei Elemente im Dach lassen sich zu Lüftungszwecken öffnen.

1.6 Fassade Das vorhandene Sichtmauerwerk wird gesäubert, Mauerwerk und Fugen werden ausgebessert. Die Außenwände erhalten innen eine zweite Schale in Trockenbauweise. Zwischen der vorhandenen Außenwand und der neuen Schale wird eine Wärmedämmung eingebaut.

1.7 Windfang Das Eingangselement sitzt in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion, neben der massiven Eingangstür wird sich eine großzügige Festverglasung aus Isolierglas befinden um Tageslicht in den Eingangsbereich zu führen. Briefkasten, Klingel- und Gegensprechanlage sind ebenfalls im Eingangselement integriert.

2. Ausbau

2.1 Fenster Die vorhandenen Stahl-/Glasfenster werden im Original aufgearbeitet, wenn nötig neu verglast, neu verkittet und gestrichen. Einzelne Bestandsfenster sind nur Festverglasungen, im unteren Teil der Fenster wird ein Drehflügel eingearbeitet. Diese Konstruktion erfüllt nicht die Anforderungen des Wärmeschutzes und ist lediglich Witterungsschutz. Deshalb werden in der Dämmebene zusätzlich Isolierglasscheiben k-Wert 1,1 in einer Holzrahmen-Konstruktion mit einfacher mechanischer öffnungsmöglichkeit integriert.

2.2 Treppen Einläufige Stahlfertigteiltreppen übereinander angeordnet (3 Etagen) bilden ein zentrales Treppenelement, Geländer Stahl je nach Bemusterung, Handlauf und Stufen Holz. Die Stahloberflächen bekommen einen Anstrich. An den Galerien und Stegen wird das Treppengeländer als Absturzsicherung weitergeführt.

2.3 Putzarbeiten und Trockenbau Im Untergeschoß wird auf vorhandenes Mauerwerk ein gefilzter Sanierputz aufgebracht. Putzoberflächen werden lediglich gestrichen. Die Oberfläche der Trennwände aus Betonfertigteilen wird gewachst. Im Bereich der Außenwände kommt eine Vorsatzschale aus Leichtbauplatten zur Ausführung, deren Oberfläche gestrichen wird.

2.4 Aufbau der Bodenflächen Untergeschoß Schwimmender Zement- oder Anhydridestrich auf Wärmedämmung, Bodenbelag Estrich geschliffen und versiegelt oder Terrazzo. Erdgeschoß Schwimmender Zement- oder Anhydridestrich auf Wärmedämmung mit einem Bodenbelag aus Eiche Industrieparkett fertig versiegelt. In Naßbereichen wie Küche, Gäste-WC und Speisekammer wird der Boden gefliest. Galerie Bodenbelag aus versiegelten Holzdielen, im Bad kommen Fliesen auf zementgebundenen Spanplatten zum Einsatz. Dachterrasse Belag zu 2/3 extensive Begrünung und zu 1/3 Betonwerksteinplatten in Splitt verlegt oder Holzdeck mit geriffelter Oberfläche. Zwischen den Wohneinheiten auf dem Dach werden Pflanzen für eine intensiven Begrünung mit Rankhilfen eingesetzt. 2.4 Einbauten Die Sanitär- und Nebenräume im Untergeschoß, im Obergeschoß und auf der Galerie werden als Einbaumöbel durch einen Schreiner errichtet. Die Wände werden im oberen Bereich zu ca. 1/3 verglast, um Tageslicht in diese Räume zu führen. Die geschlossenen Wandflächen werden als Sandwichelemente aus Holzrahmen mit Spanplattenbeplankung hergestellt. Die Spanplatten der Raumaußenseiten werden mit hellen Echtholzfurnieren versehen und lackiert bzw. lasiert. Die zementgebundenen Spanplatten in den Räumen werden im Spritzwasserbereich isoliert und gefliest, in den übrigen Bereichen gespachtelt und gestrichen.

2.5 Türen Röhrenspantüren mit Blockzargen stumpf einschlagend oder Schiebetüren mittig in eine Wandtasche laufend Oberflächen aus Echtholzfurnier, Griffe Aluminium oder Edelstahl, die Windfangtür hat einen Glasausschnitt, Eingangstür aus Holz und erforderlicher Klimaklasse einschließlich gedämmter Stahlumfassungszarge, Sicherheitsschloß mit Dreifachverriegelung, außen wird ein Türknopf oder Stangengriff montiert.

 3. Haustechnik

3.1 Wärmeversorgung Jede Wohnung erhält einen Gasanschluß mit eigenem Zähler für den Küchenherd und den Betrieb einer Gastherme zur Warmwassererzeugung. Die Wohnung wird über eine kontrollierte Be- und Entlüftung beheizt. Für jede Einheit ist auf dem Dach eine Fotovoltaikanlage geplant, die die Nachheizung der Lüftungsanlage und die elektrische Fußbodenheizung bedient.

3.2 Sanitärinstallation Die Sanitärgegenstände in den Naßbereichen sind in der Planung von Villeroy & Boch, Serie Omnia, weiß, Armaturen von Hansgrohe, Serie Mediano, Bade- und Duschwannen von Kaldewei, weiß.

3.3 Elektroinstallation Jede Wohnung erhält einen Elektroanschluß mit Zähler. Zur Absicherung der Wohnräume ist in jeder Wohneinheit ein Stromkreisverteiler mit Fehlerstromschutzschalter installiert. Die Verkabelung ist in den Wohnräumen unter Putz durchgeführt. Im Obergeschoß befindet sich ein Haussprechapparat mit Türöffner und Läutwerk, Schalter- und Steckdosenprogramm Gira Standard weiß. Das Schlafzimmer wird mit Netzfreischaltern ausgestattet. In jedem Zimmer gibt es eine Anschlußmöglichkeit für Telefon und Breitbandkabel. Die Telefonleitungen werden in Leerrohren verlegt und sternförmig von jedem Zimmer zum Telefonanschluß geführt. Ein Antennenkabel wird zum Dach und ein Breitbandkabel in das Untergeschoß geführt um SAT und Kabelanschluß ohne Nachrüstung zu ermöglichen. Eine Blitzschutzanlage ist nicht vorgesehen.

3.4 Lüftungsinstallation Jede Wohnung erhält eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung und Nachheizregister. Küchenabluft über Dach als Wrasenabzug. Die vorgesehenen Konstruktionen entsprechen aus gestalterischen Gründen nicht immer den Regeln der Technik.